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HDV auf einen Blick
Die Leber und ihre Aufgaben:
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan im Körper. Sie hat vielfältige Aufgaben und ist Energiespeicher, Entgiftungsstation, Umbaustation für Nährstoffe, Kontrollstelle für Zucker- und Hormonspiegel im Blut und Produktionsstätte für Blutbestandteile. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Leber gesund zu erhalten und ihr bei einer Erkrankung zu helfen, ihren Aufgaben weiterhin gerecht zu werden.
Was ist Hepatitis Delta?
Hepatitis D ist eine Viruserkrankung der Leber. Diese kann einen akuten oder einen chronischen Verlauf nehmen: Wichtig zu wissen ist, dass man sich mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) nur in Anwesenheit des Hepatitis-B-Virus (HBV) anstecken kann. Hier können
zwei Ansteckungsmöglichkeiten unterschieden werden:
- die Simultaninfektion: eine Ansteckung mit HBV und HDV erfolgt gleichzeitig
- die Superinfektion: erst erfolgt die Ansteckung mit HBV und zu einem späteren Zeitpunkt kommt es zu einer Infektion mit HDV*
Übertragungswege
Es gibt drei Hauptübertragungswege / Risikofaktoren:
- Übertragung bei der Geburt von der Mutter auf das Kind
- Übertragung durch infiziertes Blut (Bluttransfusionen), und/oder durch gemeinsames Benutzen von: Akupunkturnadeln und Spritzen, scharfen oder scharfkantigen Gegenständen (zum Beispiel beim Tätowieren und Piercen), Hygieneartikeln wie Zahnbürste und Rasierer Drogenbesteck (Spritzen, Sniefröhrchen)
- Sexuelle Übertragung (wenn die Sexualpartnerin / der Sexualpartner eine HDV-Infektion hat) HDV und HBV haben die gleichen Übertragungswege. In Westeuropa sind etwa 5 – 12 % der Personen mit einer chronischen HBV-Infektion auch mit HDV infiziert.*
Testung und Diagnose
Die Hepatitis D kann nur durch einen Nachweis von Virusbestandteilen bzw. Antikörpern diagnostiziert werden. Dafür muss Blut beim Arzt abgenommen werden, das im Labor untersucht wird. Fällt der Antikörpertest positiv aus, wird danach ein zweiter Test durchgeführt, der PCR-Test.*
Eine Testung wird bei einer bestehenden HBV-Infektion empfohlen oder wenn eine potentielle Übertragung durch einen HDV-Träger in Frage kommt.
Tipps für eine gesunde Leber
- Gesunde und ausgewogene Ernährung (wenig Süßes, Fettiges und Salziges)
- Regelmäßige körperliche Aktivitäten
- Vermeiden von Alkohol- und Tabakkonsum
- Vermeidung von Übergewicht
Schutz vor Ansteckung
Wer die Übertragungswege kennt, kann sich grundsätzlich auch vor einer Ansteckung schützen.
Schutz vor einer Infektion bietet die Hepatitis-B-Impfung.
Symptome
Eine HDV-Infektion verläuft, genau wie die HBV-Infektion, meist symptomlos. Zu den möglichen Symptomen einer akuten HDV-Infektion gehören:
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Müdigkeit
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Fieber
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Gelbsucht (Ikterus)
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Appetitlosigkeit
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Übelkeit
Zu den möglichen Symptomen einer chronischen HDV-Infektion gehören:
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Krankheitsgefühl
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Appetitlosigkeit
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Abgeschlagenheit
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Druckgefühl im rechten Oberbauch
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dunkler Urin und heller Stuhl
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Gelbsucht (Ikterus)
Folgen einer unbehandelten Hepatitis-D-Virusinfektion (Therapieüberwachung)*
Hepatitis bedeutet eine Entzündung der Leberzellen. Wird die Hepatitis D nicht erkannt und behandelt, ist die Leber dauerhaft dieser Entzündung ausgesetzt. Der Körper reagiert darauf, indem er in der Leber zunächst funktionsloses Bindegewebe aufbaut. Diese vermehrte Bildung von Bindegewebe wird Fibrose genannt. Schreitet der Entzündungsprozess fort, sterben immer mehr Leberzellen ab und hinterlassen vernarbtes Gewebe. Diese Vernarbungen werden als Zirrhose bezeichnet. Bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose kann die Leber ihre Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen, es kommt zu weiteren gesundheitlichen Komplikationen bis hin zum Leberversagen. Zudem steigt bei einer Zirrhose das Risiko einer Leberkrebserkrankung. Um einem schweren Krankheitsverlauf entgegenzuwirken, ist es wichtig, Hepatitis D frühzeitig zu erkennen, diese zu behandeln und die Therapie zu überwachen.
Quelle:
AWMF-Register-Nr.: 021/011 Prophylaxis, Diagnosis and Therapy of Hepatitis B Virus Infection – The German Guideline; 880 ** Clinical features of hepatitis D. Farci P1, Niro GA. Semin Liver Dis. 2021 Aug; 32(3):228-36eitig