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Informationen für Angehörige von Hepatitis D (HDV) Patienten
Hepatitis D (HDV) kann das familiäre Umfeld der erkrankten Person wegen der Ansteckungsgefahr und möglichen psychologischen Auswirkungen stark beeinträchtigen. Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit einer chronischen (dauerhaften) Krankheit zu bewältigen, sollten Angehörige sich regelmäßig informiert halten, z.B.
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im Kontakt zu Gesundheitsfachleuten oder
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einer Selbsthilfegruppe beitreten
Ausführliche Informationen über Hepatitis D (HDV), ihren Verlauf, die Behandlungsmöglichkeiten und ihre Folgeerscheinungen helfen beim Verständnis der Schwierigkeiten, mit denen Angehörige konfrontiert sind.
Die Patienten benötigen eventuell psychologische Hilfe, um die Krankheit zu akzeptieren und den Alltag zu bewältigen. Als Angehöriger und außenstehender „Beobachter“ des Krankheitsverlaufs können Sie eine solche Hilfe vorschlagen, falls Sie dies als notwendig erachten.
Wenn Sie der Partner des Patienten sind, können sich nach der Entdeckung einer Hepatitis D (HDV)-Infektion (HDV) aufgrund der möglichen sexuellen Übertragung des Virus bestimmte Fragen innerhalb der Paarbeziehung stellen. Innerhalb der Paarbeziehung kann die Angst, das Virus zu übertragen (oder angesteckt zu werden), mit einem Rückzug und beeinträchtigten Sexualleben einhergehen, die mitunter eine medizinische oder psychologische Betreuung erfordern.
Sich selbst schützen = Beitrag zur Pflege eines Angehörigen
Um einem erkrankten Angehörigen zur Seite zu stehen, sollte man selbst gesund sein und sich vor dem Risiko einer Infektion mit dem HDV schützen.
Als Partner eines HDV-Erkrankten ist es empfohlen sich gegen Hepatitis B (HBV) impfen zu lassen und die Wirkung der Impfung überprüfen zu lassen. Durch eine Impfung lässt sich die Hepatitis B (HBV) und damit auch Hepatitis D (HDV) sicher verhindern.
Praktizieren Sie Safer Sex. Das Hepatitis B Virus (HBV) und das Hepatitis D (HDV) Virus (HDV) werden vor allem durch Blut, können aber auch durch andere Körperflüssigkeiten übertragen werden. Beim Safer Sex geht es hauptsächlich darum, den Austausch mit vielleicht ansteckenden Blut und Körperflüssigkeiten durch die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr zu vermeiden.
Teilen Sie keine Gegenstände wie Zahnbürsten, Rasierer, Scheren, Nagelknipsern, Pinzetten oder Piercing-Schmuck und weiteres mit anderen Personen und halten Sie allgemeine Hygienemaßnahmen ein.
Quellen
Centers for Disease Control and Prevention. https://www.cdc.gov/family/specialneeds/
Hepatitis D virus: an update. Pascarella S1, Negro F. Liver Int. 2011 Jan;31(1):7-21.
Hepatitis B und D RKI Ratgeber https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisB.html;jsessionid=0BE0E1C4ECD0DFD16EB61C3444C90BD8.internet102#doc2390050bodyText14
Hepatitis B Foundation. Living with Hepatitis B. https://www.hepb.org/assets/Uploads/living-with-chronic-hepb.pdf. Juni 2020.
Wichtige Stationen von der Diagnose bis hin zur Therapie
Es ist schwierig, die Symptome einer akuten viralen Hepatitis D von einer anderen Form der akuten Hepatitis zu unterscheiden.
Falls Sie nicht gegen Hepatitis B (HBV) geimpft sind und dem Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem HBV (Hepatitis-B-Virus) oder dem HDV (Hepatitis-D-Virus) zu infizieren, wenden Sie sich an Ihren Arzt, um abzuklären, ob Sie sich tatsächlich mit HBV oder HDV angesteckt haben.
Sollten Sie sich wissentlich akut mit Hepatitis B (HBV) angesteckt haben, besteht die Möglichkeit einer Postexpositionsprophylaxe, die innerhalb von 48h eingeleitet werden muss.
Um herauszufinden, ob Sie sich mit dem HBV oder HDV angesteckt haben, wird Ihr Blut in einem Labor untersucht.
Bestätigt sich eine HBV-Infektion, sollte die Testung auf Hepatitis-Delta unmittelbar erfolgen.
Zudem sollten Sie eine Überweisung zu einem Leberspezialisten (Hepato-Gastroenterologen) erhalten.
Dabei handelt es sich um medizinische Spezialisten für Erkrankungen der Leber, die Sie im Krankenhaus oder in einer Arztpraxis untersuchen werden.
Bei Patienten mit einer HBV-Infektion sollte generell ein HDV-Test durchgeführt werden. Im Krankenhaus können weitere leberspezifische Tests durchgeführt werden.
Basierend auf den Ergebnissen der zusätzlichen Tests wird Ihr Hepatologe Ihnen, unterstützt von einem multidisziplinären medizinischen Team, eine geeignete HBV-/HDV-Behandlung empfehlen.
Abhängig von der Art der verordneten Behandlung erhalten Sie diese direkt im Krankenhaus oder Sie können die Medikamente in einer Apotheke besorgen.
Es ist wichtig, Ihre Medikamente wie verordnet einzunehmen und die Gebrauchsanweisung sorgfältig durchzulesen.
Ihr Hepatologe wird die Wirksamkeit der Behandlung sowie den Verlauf Ihrer Erkrankung überwachen, um etwaige Anzeichen einer Verschlimmerung oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Sie sind nicht allein! Es ist sehr wichtig, jemanden zu haben, mit dem Sie sprechen können. Das kann ein Freund, eine Freundin oder ein Familienmitglied sein. Auch eine Patientenorganisation kann eine hilfreiche Anlaufstelle sein.